1942 : DIE EINFÜHRUNG DER WEHRPFLICHT
DIE EINFÜHRUNG DER WEHRPFLICHT
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1942
Nachdem der Reichsarbeitsdienst als militärische Grundausbildung für die zukünftigen wehrpflichtigen Jungen und Mädchen ab April 1941 eingeführt worden war, erlebte die lokale Bevölkerung die Inkraftsetzung der damals sehr befürchteten Wehrpflicht. Die umfangreiche Propagandakampagne der Nazis, damit sich die jungen elsässischen bzw. mosellanischen Erwachsenen freiwillig in der Wehrmacht oder in der SS meldeten, scheiterte.
Gemäß der Verordnungen des 19. 08. 1942 für das Moselle-Departement und des 25.08.1942 für das Elsass wurden die jungen Elsässer und Mosellaner dazu verpflichtet, als Soldaten in der deutschen Armee eingeteilt zu werden. Gleich in den ersten Tagen nach der Bekanntmachung der Wehrpflicht kam es zu Unruhen: Stellungspflichtige erschienen bei der Musterung nicht oder, wenn sie sich dorthin begaben, sangen sie die Marseillaise, um ihren Protest kundzugeben. Die Repression verschärfte sich zunehmend: die Dienstflüchtigen wurden gefangen genommen und ihre Familien im ganzen Reich (ungefähr 10.000 Mosellaner und 3.500 Elsässer) umgesiedelt.
Insgesamt wurden 21 Altersstufen zwangsrekrutiert, was einer Anzahl von 100.000 Elsässern und 30.000 Mosellanern entsprach. Die größte Mehrheit wurde an die russische Front beordert, doch man fand auch Elsässer und Mosellaner im Balkan, in Italien oder in der Normandie. Im Elsass wurden einige mobilisierte Männer zwischen Februar und Mai 1944 ohne Weigerungsmöglichkeit in die Waffen SS eingezogen.